mosaik_600x600

Hier wollen wir Dir einen kurzen Überblick über Karate geben. Was Karate ist und was Karate nicht ist. Da Karate sehr vielschichtig ist, gibt es auch von Verein zu Verein teilweise unterschiedliche Schwerpunkte – Wettkampfkarate, Kata-Training, Kumite, usw.

Letztendlich besteht Karate aber aus vielen kleinen Mosaiksteinchen, die sich immer wieder zu einem neuen Bild zusammensetzen lassen. Und je mehr Mosaiksteinchen es werden, desto klarer wird das persönliche Bild.


Karate ist … Karate ist nicht …
die japanische Form der schnellsten Kampfsportart der Welt die schnellste Art jemanden tot zu schlagen
ein durchdachtes System zur körperlichen Fitness Boxen mit Händen und Füßen
eine sichere Selbstverteidigung das Zerschlagen von Brettern und Ziegelsteinen
eine hervorragende Disziplinschulung der sichere Weg zum gebrochenen Nasenbein

entnommen aus dem Buch „Richtig Karate 1“ von Wolf-Dieter Wichmann, BLV-Verlag


Der Ursprung von Karate

Karate (eigentlich Kara-Te) heißt übersetzt soviel wie leere Hand (Kara = leer; Te = Hand) und bedeutet die waffenlose Kunst der Selbstverteidigung. Kara hat im Kara-Te die Bedeutung, den Geist zu leeren und die wesentlichen Dinge zu erkennen.

Der Ursprung des Karate liegt auf der Insel Okinawa, wo sich Kampfkünste aus Okinawa mit Kempo, einer chinesischen Kampfkunst, mischten und das Okinawa-Te (Okinawa-Hand) entstand. Die ehemals geheime waffenlose Kampfkunst wurde erstmals 1900 öffentlich demonstriert.

Als Begründer des modernen Karate gilt Gichin Funakoshi, der 1922 nach einer Vorführung in Japan gebeten wurde, in Japan zu bleiben um Karate zu unterrichten. 1936 begründete er in Tokyo seine Stilart Shotokan (Sho-to = Kiefer-Welle oder Kiefern-rauschen, sein Künstlername; Kan = Halle, Kreis, Vereinigung), die Karate zur Kampfsportart machte und es ermöglichte verletzungsfrei zu trainieren und Wettkämpfe auszuführen.


Was ist Karate

Karate ist eine Kampfkunst, die darauf ausgerichtet ist, Verletzungen durch Kontrolle und Verbesserung der Techniken zu vermeiden. Karate besteht im wesentlichen aus drei Säulen:

  • Kihon (Grundschule) Inhalt der Grundschule ist das Erlernen und Verbessern der Karatetechniken. Dazu zählen Stand, Bewegung, Faust- / Fußtechniken, Abwehrtechniken etc.
  • Kumite (Kampftraining) Ziel des Kumite ist es, die in der Grundschule erlernte, saubere Technik im Partnertraining einzuüben und zu trainieren. Dabei kommt es für den Angreifer auf die Kontrolle der Technik an, den Gegner NICHT zu treffen (sondern die Technik kurz vor dem Ziel zu stoppen) und für den Abwehrenden auf den richtigen Moment der Abwehr, eine saubere Abwehr und einen Konter plazieren zu können (auch hier gilt wieder, abstoppen der Technik). Hier gibt es verschiedene Kumite-Formen (nach Ausbildungsstufe) bis zum freien Kampf (Jiyu-Kumite).
  • Kata (Form) Die Kata fügt alle Elemente des Karate zu einer Einheit. Es handelt sich dabei um festgelegte Bewegungsabläufe, die den Kampf gegen mehrere (imaginäre) Gegner darstellen.

Ein weiteres wichtiges Element im Karate ist das Do, was soviel heißt wie die Charakterbildung des Karatekas. Ohne Do ist Karate nur der halbe Weg. In einem guten Verein lernt man nicht nur das ‚Wie‘ (Karate, die Techniken an sich), sondern vor allem auch das ‚Warum‘ . Eine Form, deren Inhalt und Hintergrund man nicht versteht, wird nur eine Äußerlichkeit bleiben. Deshalb gehören Karate und Do zusammen.

Das Training erfordert Disziplin, Konzentration und Verantwortungsbewusstsein, um Verletzungen durch Unachtsamkeit oder Leichtsinn zu vermeiden. Eine gewisse Form kennzeichnet alle Karatekas und jedes Training. Man muss trotzdem nicht befürchten, das der Spaß auf der Strecke bleibt, oder unmögliches abverlangt wird. Wer allerdings Karate erlernen will, um seine Straßenkampftauglichkeit zu verbessern, wird nicht lange Freude an dieser Sportart haben.


Wie und wo kann man Karate lernen

Karate erlernt man am besten im Verein. Welche Vereine es in deiner Nähe gibt, erfährst Du sicher über den DKV (Deutscher Karate Verband e.V.).

Als Einstieg in einen Verein bietet sich ein Anfängerkurs an, den die meisten Vereine in regelmäßigen Turnus anbieten. Dort lernt man die Grundtechniken des Karates und kann meist nach einem halben Jahr und erfolgreich abgeschlossenem Anfängerkurs Vereinsmitglied werden.

An Ausrüstung benötigt man im Karate wenig. Für den Anfängerkurs genügt eine Trainingshose und T-Shirt. Wenn man sich dann entscheidet, Karate weiter zu erlernen kauft man sich einen Gi. Dies ist ein weißer Baumwollanzug mit einem der Ausbildungsstufe entsprechendem Gürtel.